Projekt: Herzoperationen und Erholungswochen für belorussische Kinder in Polen, Behindertenarbeit in Belarus
noch nicht geprüft
Förderkreis HILFE FÜR STRAHLENGESCHÄDIGTE BELORUSSISCHE KINDER
www.belarus-projekt.org
12555 Berlin
Türnagelstr.16
Seit 1990 wird eine Idee zur Tat. Damals war der Schrecken, den die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl (Ukraine) 1986 noch Jahrzehnte für Menschen bringen wird, schon kaum noch im öffentlichen Blickfeld. Aus dem polnischen Kraków kam der Gedanke, strahlengeschädigten Kindern aus Belarus (Weißrussland) zu helfen, auch um den Betroffenen zu signalisieren, dass sie nicht vergessen sind. Diese Idee kam in Berlin an. In den drei genannten Ländern engagierten sich von nun an Menschen, die in partnerschaftlicher Kooperation Direkthilfe und Hilfe zur Selbsthilfe für strahlengeschädigte belorussische Kinder aus sozial schwachen Familien organisieren. Im Rahmen der Projektarbeit werden Erholungswochen für Kinder in Polen, medizinische Spezialbehandlungen (vorwiegend komplizierte Herzoperationen) in dem Krakówer Universitätskinderkrankenhaus sowie Fachpraktika für belorussische Ärzte/innen in Polen organisiert und finanziert. Hinzu kommen je nach finanziellen Möglichkeiten die Beschaffung von Fachliteratur und Medikamenten sowie die Unterstützung von belorussischen Selbsthilfevorhaben. Seit 2003 ist der Förderkreis im Rahmen von Kooperationsprojekten mit nichtstaatlichen und staatlichen belorussischen Partnern und deutschen Fachträgern an der Entwicklung von Strukturen der Behindertenarbeit in Belarus beteiligt. Die Aktivitäten des Förderkreises werden einerseits aus vorwiegend in Deutschland gesammelten Spenden finanziert, die nach medizinischen und sozialen Kriterien eingesetzt werden. Für die Projekte der Behindertenarbeit werden darüber hinaus öffentliche und private Fördermittel akquiriert. Die in Deutschland ehrenamtlich geleistete Arbeit beinhaltet neben der direkten Hilfe auch den bewusstseinsbildenden Aspekt. Durch Kooperation soll Verständnis zwischen Menschen unterschiedlicher kultureller Herkunft ermöglicht werden bis hin zur Aufarbeitung historisch bedingter Konflikte zwischen Polen, Belorussen und Deutschen. Die christlich-motivierte Zusammenarbeit wurde auch auf kommunale Zusammenhänge (Lokale Agenda 21 Köpenick) und fachlich-orientierte Partner erweitert. Der Förderkreis ist kein eigenständiger Verein. Er wird juristisch bezüglich Zuwendungsbestätigung durch die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Berlin-Köpenick vertreten.
Seit 1991 wurde etwa 450 Kindern aus sozial schwachen Familien des Mogilever Gebietes zunächst in den polnischen Beskiden (Wisła und Krynica), seit 1998 im zwischen Kraków und Zakopane gelegenen Kinderkurort Rabka eine mehrwöchige Erholungsmöglichkeit geboten. Durch den Aufenthalt der Kinder in sauberer Umwelt und durch den Verzehr unverstrahlter Nahrung besteht die von Ärzten bestätigte Möglichkeit einer Stabilisierung bereits geschwächter Körperfunktionen. Die gemeinsame Erholung und pädagogische Betreuung von behinderten und anderen Kindern trifft insbesondere bei den Eltern behinderter Kinder, häufig alleinerziehende Mütter, auf eine sehr positive Resonanz. In Belarus werden behinderte Menschen bisher weitgehend aus der Gesellschaft ausgegrenzt. Wegen fehlender Bildungs- und Betreuungsmöglichkeiten für alle Altersgruppen können behinderte Menschen nur selten persönliche Kontakte zu anderen Menschen entwickeln und pflegen. Umso mehr sind die eingeladenen Familien für diese Integration dankbar. Im Rahmen der Projektarbeit des Förderkreises werden medizinische Spezialbehandlungen, vorwiegend komplizierte Herzoperationen, im Universitätskinderkrankenhaus der Krakówer Jagiellonen-Universität durchgeführt. Diese Einrichtung ist modern ausgestattet und ÄrztInnen, und Pflegepersonal sind sehr engagiert in der Betreuung der belorussischen Kinder. Ebenfalls in Polen werden Fachpraktika für belorussische Ärzte von polnischen Medizinern durchgeführt. Im Rahmen eines neuen Projektbereichs wird seit 2003 die Förderung schwer- und mehrfach behinderter Menschen durch Hilfe beim Aufbau nichtstaatlicher und staatlicher Strukturen unterstützt. Hierbei soll durch die Zusammenarbeit mit Selbsthilfeorganisationen die bisher weitgehende Isolierung Behinderter und ihrer Familien durchbrochen werden. Bisher erfolgten die Schaffung einer Tagesfördereinrichtung für Kinder mit Behinderungen und die zertifizierte Weiterbildung von Fachkräften. Im Rahmen eines weiteren Projektes wird der Aufbau der Strukturen der beruflichen Rehabilitation, Beschäftigung und Ausbildung für Jugendliche und Erwachsene mit Behinderungen in Belarus unterstützt.